Nur Oomberasch mit dem Bagaasch

Am 6. Februar folgten 57 Personen (!) der Einladung des Vereins zu einem Vortrag von Heide-Marie Vonderheit. Nach einem hervorragend recherchierten Streifzug durch die Kulturgeschichte des Mainzer und Bretzenheimer Dialekts mit Fokus auf dem französischen Einschlag präsentierte die geübte Rednerin Erinnerungsgeschichten und Knittelverse. Es gab so Einiges zu lernen, zu staunen und zu schmunzeln.

Chapeau, Madame!

Hier noch einige Momentausnahmen von der "Oomberaasch". Danke an Jürgen Waloschek für die Fotos.

Eine Stadtteil-App für Bretzenheim

Wir sind natürlich dabei


Jemand im Vereinsring Mainz-Bretzenheim e.V. hatte eine Idee. Wäre es nicht toll, alles, was in Bretzenheim geschieht, auf einer Plattform zu haben - Neuigkeiten jeder Art, Tagesaktuelles aus der Ortsverwaltung, das Angebot der Vereine …? Das war die Ausgangsüberlegung. Und es folgten Taten. Zusammen mit BRETZENHEIM gestalten e.V. schlug der Vereinsring dem Oberbürgermeister und der Wirtschaftsdezernentin ein Projekt zur Einführung einer Stadtteil-App vor. 

Einsatz und Mut zur Innovation zahlten sich aus. Die Stadtverwaltung sagte die Finanzierung des Projektes zu. Am 27. Januar wurde die App in der Bretzenheimer Ortsverwaltung vorgestellt. Für den Verein für Heimatgeschichte Bretzenheim und Zahlbach e.V. nahmen Uwe Trier, Christopher Bley und Lucienne Großhans teil.
 

Welche konkreten Vorgehensweisen und Aktivitäten wurden beschlossen?

Die Kosten für die Einrichtung der App trägt die Stadt Mainz. Verantwortlich für den Betrieb der App ist BRETZENHEIM gestalten. Der Verein übernimmt auch die Betriebskosten für das erste Jahr. Die weitere Finanzierung wird geplant. 

Es gibt eine Arbeitsgruppe Bretzenheim-App. Offiziell vorgestellt wird die App am Brezelfest. Allerdings wird sie im App Store schon früher vorhanden sein und zwar sobald sich die Arbeitsgruppe auf Details wie beispielsweise das Layout geeinigt hat. Die Dienstpläne für den Arbeitseinsatz der einzelnen Vereine beim Brezelfest sollen so früh wie möglich eingestellt werden.

Und wie ist die Meinung unseres Vorsitzenden Uwe Trier, der bekanntermaßen nicht zu Übertreibungen neigt? 

Die App ist sehr gut gelungen, einfach in der Bedienung, auch für ältere Personen und sie ist für die Nutzer kostenfrei. Man kann gezielt auswählen, von welchen Vereinen man Push-Nachrichten erhalten möchte. Natürlich ist es absolut wichtig, dass die Vereine ihre Veranstaltungen zeitnah einstellen.

 

Die Fotos von Lucienne Großhans zeigen Uwe Trier (1. Vorsitzender unseres Vereins), Manfred Lippold (Ortsvorsteher von Bretzenheim) sowie einen jungen Mann aus einem bekannten und angesehenen Sportverein.

Unsere "Tage der offenen Tür" am Adventsmarkt

Reger Austausch, etwas Geschichte, viele Erinnerungen und Lifemusik

Nach der offiziellen Eröffnung um 15.00h am Samstag, dem 7. Dezember, dauerte es eine Weile, bis sich der Vereinsraum füllte. Erfreulicherweise besuchten uns "Alteingesessene" und "Neubürger", auch junge Leute und Kinder. 

Unsere Ausstellung von Plakaten zu historischen Themen, mit denen der Verein sich bisher befasst hat, fand ebenso viel Anklang wie die Präsentation von Spielzeug aus den Zwanziger-, Fünfziger- und Siebzigerjahren. Die Kinder waren erstaunt, dass in früheren Zeiten aufwendiges Spielzeug wie Puppenküchen und Ritterburgen nach Weihnachten wieder abgebaut und für das nächste Jahr eingemottet wurde. Diese Information quittierten die jungen Zuhörer mit ungläubigem Kopfschütteln .

Ältere Besucher schwelgten häufig in Erinnerungen. Da ging es ums Schlittenfahren unter extremen Bedingungen und das strenge Gebot, sich der damals noch nicht kanalisierten Zaybach ja nicht zu nähern. Erzählt wurde von tagelangem Plätzchenbacken, vom Verse aufsagen und vom Flötenspiel vor dem Weihnachtsbaum - ob man wollte oder nicht. Geschmunzelt wurde bei der Erinnerung an 4711 und Duftseifen als Weihnachtsgeschenke für die Omas. Die jüngeren Besucher hörten aufmerksam zu. "Aufgepeppt" wurde die Veranstaltung durch die Aufnahmen unseres neuen Mitglieds, Lucienne Großhans, Film-Studentin. Ja - wir trauen uns was! Untermalt wurde das bunte Treiben mit dem Gitarrenspiel von Michael Wiegert.

So stellen wir uns das vor: Lokalgeschichte als Initialzündung für regen Austausch quer durch alle Altersgruppen. Was sich in der Vergangenheit bewährt hat, pflegen wir weiter; sind dabei aber immer bereit, etwas Neues auszuprobieren. Dank Lucienne verfügen wir mittlerweile sogar über einen Instagram-Account (Verein_Heimatgeschichte_BZ).

Lokalgeschichte und Geographie

So geht Vernetzung - yes!

Die Aufgeschlossenheit für neue Wege und eine offene Haltung zahlen sich aus! Die folgende Geschichte bietet Stoff für eine spannende Erzählung, ist aber genau so geschehen. 

Bretzenheimer Privatpersonen kamen auf den Verein zu, weil sie sich für eines unserer Highlights, die Führung "Blickpunkt Bretzenheim" interessierten.  Daraufhin nahm Axel Lischewski, unser Mann in Sachen Ortsführung, Kontakt mit "Geographie für Alle" auf. Natürlich ist er als ausgebildeter Stadtführer auch Mitglied beim GfA. Der gemeinnützige Verein "Geographie für Alle e.V. - StattReisen Mainz" wurde 1994 von Studenten und Professoren des Instituts für Geographie der Uni Mainz gegründet. 

In der Erzählung würde jetzt so etwas stehen wie die Ereignisse überschlugen sich. Am 17.11. fand eine Probe-Führung unter der Leitung von Prof.  Meyer vom geographischen Institut statt. Die Delegation setzte sich aus Vorstandsmitgliedern und im GfA organisierten Stadtführern zusammen. Wie erwartet, war das Event ein voller Erfolg. 

Ab sofort steht die Führung "Blickpunkt Bretzenheim" im Programm der GfA.  

So muss das sein: Vernetzung pur!

Fazit der Mitgliederversammlung: Lokalgeschichte hat viele Facetten

Von Weihnachten anno dazumal bis Demokratiegeschichte

Dem Regen zum Trotz fanden sich nicht wenige am 26.September im Dantehaus ein zur dritten offenen Mitgliederversammlung. Mittlerweile ist es gute Tradition, dass der Erste Vorsitzende Uwe Trier einen Einblick in die im aktuellen Jahr geleistete Arbeit des Vorstandes gibt, gefolgt von den Plänen für die nähere und fernere Zukunft. Danach sind die Ideen und Anregungen der Mitglieder gefragt. Und genau dieser offene Austausch gestaltete sich geradezu leidenschaftlich und war am Ende sehr ergiebig.
Wie in den vergangenen Jahren veranstalteten wir 2024, zusammen mit der AWO, einen Kreppelkaffee und nahmen am Brezelfest teil. Außerdem wurde die Tradition der Maifeier wieder belebt, allerdings findet sie nicht mehr an den Römersteinen statt, sondern auf dem Kirchplatz. Diese Veranstaltungen werden natürlich auch 2025 angeboten. Anlässlich des „Gefechts im Schlossgarten“ in Kirchheimbolanden vor 175 Jahren wurde der fünf Bretzenheimer gedacht, die in den Unruhen ihr Leben ließen. An der Gedenktafel gegenüber dem Rathaus wurden Blumen befestigt. Etwas Besonderes war die vereinsinterne Besichtigung des historischen Mahlraums der ehemaligen Regnerschen Mühle, der sich im privaten Besitz eines Vereinsmitgliedes befindet. Unbestrittenes Highlight war allerdings die Führung „Blickpunkt Bretzenheim“, die aufgrund der großen Nachfrage zweimal stattfand. Ausgeführt wurde sie von unserem Vereinsmitglied Axel Lischewski, einem ausgebildeten Stadtführer. Weitere thematische Führungen sind geplant. Nach langem Vorlauf und einigen Mühen ging im August unsere Webseite online.

Für die nähere Zukunft ist der Adventsmarkt in unserem Fokus. Der Verein öffnet seine Tore. Unter anderem ist eine kleine Ausstellung mit dem Spielzeug in Arbeit, das für unsere Großeltern und alle davor nur zu Weihnachten aufgebaut wurde. Langezeitprojekte wie Aufräumarbeiten, die mögliche Nutzung des Feuerwehrgerätehauses und die Katalogisierung unserer Artefakte sollen nicht unerwähnt bleiben.

Bei dem anschließenden Austausch kristallisierte sich ein großes Interesse der Mitglieder an Themen zur Demokratiegeschichte heraus. Eine rege Diskussion, durchaus kontrovers, gab es zu der Idee, vor dem Rathaus einen sogenannten Freiheitsbaum aufzustellen. Damit wird sich der Vorstand in nächster Zeit beschäftigen.

Am Ende wies Uwe Trier zum wiederholten Mal darauf hin, dass das doch recht umfangreiche Angebot von einem kleinen Vorstand gestemmt wird. Da stellt sich die Frage, wie lange wir das ohne Verstärkung in dieser Art und Weise durchhalten können. Vielleicht hat der Eine oder die Andere Interesse an einer Mitarbeit in unserem Vorstand. 

Wir freuen uns auf Sie! 

Die Führung "Blickpunkt Bretzenheim"

Eine gelungene Premiere

Am Samstag, den 6. Juli, trafen sich statt der angemeldeten zwanzig Teilnehmer circa vierzig Personen am Rathaus zu der vom Verein für Heimatgeschichte organisierten Führung durch Bretzenheim. Bei gutem Wetter, entgegen der Vorhersage, kamen ältere und jüngere Teilnehmer, Alteingesessene und „Neubürger“ schnell ins Gespräch. Der Heimatverein begrüßte auch hohen Besuch. Ottmar Schwinn, erster Vorsitzender des Vereins Hechtsheimer Ortsgeschichte, gab uns die Ehre. 

Vieles von dem, was unser Vereinsmitglied Axel Lischewski, seines Zeichens ausgebildeter Stadtführer, berichtete, war auch für die Alteingesessenen durchaus überraschend. Bei dem Vortrag kam auch der Humor nie zu kurz. Immer wieder zog Axel Lischewski die Teilnehmer mit ein, beispielweise als er einen „Neubürger“ aufforderte, entsprechend dem „Dorfweistum“ aus dem Jahre 1578 sechzig Florin und einen ledernen Eimer abzugeben. 

Neben den Legenden um den angeblichen Mord eines römischen Kaisers in der Villa Brittanorum war an dieser ersten Station das Kloster Dalheim ein wichtiges Thema. Im Mittelpunkt der Ausführungen stand die Äbtissin Anna von Reiffenberg aus dem sechzehnten Jahrhundert und ihr Amtmann Heinrich von Selbold, zuständig für alles Weltliche, so auch für den Bau des Rathauses. Dr Bau soll recht zügig vorangekommen sein! Die Teilnehmer erfuhren, dass seinerzeit beim Tod eines Unfreien das „Besthaupt“, das beste Stück Vieh, abgegeben werden musste.  Frauen mussten gar das „Bestkleid“ opfern. An diesem Punkt ging ein Raunen durch die Reihen der Teilnehmerinnen.

Von der Bahnstraße, Endhaltestelle der „Acht“, führte der Weg über die Albert-Stohr-Straße, errichtet als „Arbeitersiedlung“, zum ehemaligen Evangelischen Bethaus in der Hochstraße, Ecke Pfarrer‑Veller‑Straße. Auch die Wege durch engere Straßen und Gassen stellten kein Problem dar. Manfred Lippold, Vereinsmitglied und neuer Ortsvorsteher, agierte häufig als „Lotse“, damit ältere Teilnehmer in Ruhe die Straße überqueren konnten. Allerdings erwiesen sich die Autofahrer sowieso als äußerst geduldig. 

In der geschichtsträchtigen Wilhelmstraße fiel ein zu unserer Tour passendes Plakat im Schaufenster der Conditorei Nolda auf - ein Gemälde zum hundertjährigen Jubiläum. 

Vorbei an den großen Toreinfahrten und Innenhöfen ehemaliger Bauernhöfe steuerte die Gruppe den Hof von Christopher Bley an, wo es etwas zu trinken gab und einige interessante Informationen zu einem bekannten Bretzenheimer Bürger.
 

 

 Am Gänsmarkt staunten die Teilnehmer über die sogenannte „Leiterstruktur“ unseres Heimatortes. Als die Tour nach gut eineinhalb Stunden vor der Kirche St. Georg endete, besuchten viele Teilnehmer noch die jüdischen Gräber in der Dantestraße.

Beim Abschluss im Vereinsraum kam es bei einem Getränk zu regem Austausch. Eine kleine Präsentation zu den Stationen der Führung regte insbesondere ältere Herrschaften dazu an, Geschichten von früher zu erzählen. 

Da ist zum Beispiel die Sache mit den Milchkannen. Wenn sie in der richtigen Weise geschlenkert werden, tritt keine Milch aus!

Rote Rosen für die Freiheitskämpfer

Am 14.6. wurde auf Initiative des Vereins für Heimatgeschichte Bretzenheim und Zahlbach der fünf Bretzenheimer gedacht, die vor 175 Jahren bei dem "Gefecht im Schlossgarten" in Kirchheimbolanden ums Leben kamen. An der Gedenktafel gegenber dem Rathaus wurden Blumen befestigt.

Nachdem Bayern nund Preußen die in der Paulskirche am 28.3.1846 beschlossene "Verfassung des deutschen Reiches" abgelehnt hatten, erbaten Vertreter der pfälzischen Kantone um Unterstützung gegen bayrische und preußische Truppen. Dabei fanden insgesamt siebzehn junge Freischärler aus Mainz, Bretzenheim, Marienborn, Ingelheim, Bingen und Gau-Weinheim den Tod.

An der Gedenkveranstaltung nahmen neben Vertretern des Vereins auch die damalige Ortsvorsteherin Frau Claudia Siebner und Anke Hönemann als Vertreterin der TSG teil.

Am gleichen Tag reiste Michael Wiegert, Schriftführer des Vereins und stellvertretender Ortsvorsteher, mit dem langjährigen Vereinsmitglied Heiner Stauder nach Kirchheimbolanden, um auch dort an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Freiheitskampfes teilzunehmen.

(Auf dem zweiten Foto sind Michael Wiegert und Heiner Stauder im Schlosspark in Kirchheimbolandne zu sehen.)
 

Winfried Schmitt wird Ehrenmitglied

Bei der Jahreshauptversammlung am 28.01.2024 wurde das Gründungsmitglied Winfried Schmitt für seine Verdienste in unterschiedlichen Positionen mit einem Präsentkorb und einer Urkunde geehrt.

Ob als Vorsitzender, Beisitzer, Artikelschreiber, Geschichtsexperte - in jeder Funktion gab und gibt Winfried Schmitt sein Bestes.

Wir haben einen neuen Vorstand

Nachdem einige verdiente Mitglieder des Vorstandes signalisiert hatten, dass sie aus der ersten Reihe zurücktreten möchten, wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 12.10.2023 ein neuer Vorstand gewählt. Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Arbeit der "Gründer" weiterzuführen und außerdem neue Wege zu beschreiten.

Erster Vorsitzender: Uwe Trier; erste Stellvertreterin: Carolin Olivares; zweiter Stellvertreter: Dr. Rudolf Büllesbach; Kassiererin: Erika Fink; Schriftführer: Michael Wiegert; Beisitzer: Ursula Bell-Köhler, Christopher Bley, Manfred Lippold, Winfried Schmitt. Heinz Dang und Jürgen Blicke übernehmen die Kassenprüfung, Dr. Erich Zehnder bleibt Ehrenvorsitzender.

Auf dem Foto des neuen Vorstands fehlen Frau Bell-Köhler und Herr Lippold.

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